09.06.2023 Die Stadt Seifhennersdorf erhält ab 11. Juni 2023 ihren Anschluss an das Eisenbahnnetz zurück
Unter reger Beteiligung der Seifhennersdorfer Bürgerinnen und Bürger wurde am heutigen Freitagvormittag, den 09. Juni 2023, nach über achtjähriger Pause die rund zwei Kilometer lange Bahnstrecke ab Varnsdorf „Pivovar“ (Brauerei) bis Seifhennersdorf mit einem Festakt und anschließender Premierenfahrt im trilex wieder in Betrieb genommen. Gemeinsam durchschnitten Gerhard J. Curth (Geschäftsführer der Deutschen Regionaleisenbahn DRE), Heinz – Georg Donner (Referatsleiter Schienenverkehr im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Hans-Jürgen Pfeiffer (Geschäftsführer des Zweckverbundes Oberlausitz-Niederschlesien), Dr. Stephan Meyer (Landrat des Kreises Görlitz) sowie Stephan Naue (Geschäftsführer der Länderbahn) und Michal Barták (Geschäftsführer der Länderbahn CZ) symbolisch ein Band, so dass der trilex der Linie L7 aus Varnsdorf kommend im Bahnhof von Seifhennersdorf einfahren konnte.
„Wir sind froh, dass wir mit der trilex-Linie L7 nach so langer Zeit wieder bis zur Endhaltestelle Seifhennersdorf durchfahren und auf den jahrelangen Schienenersatzverkehr nun verzichten können. Wir hoffen, dass damit der grenzüberschreitende öffentliche Schienenpersonennahverkehr hier in der Region an Attraktivität gewinnt und wieder gut angenommen wird“, betont Stephan Naue, Geschäftsführer der Länderbahn GmbH, die den trilex im Dreiländereck betreibt.
Mit dem kleinen Fahrplanwechsel wird der grenzüberschreitende Zugverkehr zwischen den Haltebahnhöfen Varnsdorf „Pivovar“ und Seifhennersdorf ab dem 11. Juni 2023 wieder im Regelbetrieb aufgenommen. Damit erhält die Stadt Seifhennersdorf als Endhaltestelle der Linie L7 ihren Anschluss an das Eisenbahnnetz zurück. Der jahrelange Schienenersatzverkehr mit Bussen ab Varnsdorf entfällt damit. Dr. Stephan Meyer, Landrat von Görlitz, begrüßt die Anbindung von Seifhennersdorf an die Eisenbahn und sagt: „Was lange währt, wird endlich gut - die Wiederinbetriebnahme der durchgängigen Verbindung zur Endhaltestelle in Seifhennersdorf erwarten viele Menschen seit Jahren sehnsüchtig. Der Ausbau des Personennahverkehrs auf Schiene und Straße ist ein wesentlicher Standortfaktor im Landkreis Görlitz, um attraktiv für das Leben und Arbeiten und damit den Zuzug von Menschen in unserer Dreiländerregion zu sein. Ich freue mich, dass die Länderbahn mit dem trilex einen wesentlichen Beitrag leistet, dass wir auch grenzüberschreitend die Verkehrsverbindungen stärken und somit die Mobilität verbessert wird.“
Stephan Berger, Leiter der Abteilung Mobilität im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr: „Der ÖPNV spielt beim Thema Verkehrswende eine wichtige Rolle. Dafür bedarf es einerseits attraktiver Angebote in der Fläche, wie beispielsweise die Plus- und TaktBus-Linien, deren Umsetzung der Freistaat unterstützt. Andererseits aber besonders auch den Schienenpersonennahverkehr. Die Wiederinbetriebnahme des Streckenabschnittes von Varnsdorf nach Seifhennersdorf ist vielleicht nur ein sehr kleiner Schritt, allerdings mit Symbolwirkung und sehr großer Bedeutung für die Region. Die Reaktivierung von Bahnstrecken kann in Verbindung mit anderen Verkehrsträgern ein wichtiger Baustein für die Verbesserung des Mobilitätsangebotes gerade im ländlichen Raum sein. Daher prüft der Freistaat aktuell auch weitere Schienenstrecken auf ihr mögliches Reaktivierungspotential.“
Am 13. März 2015 musste der grenzüberschreitende Bahnverkehr wegen einer neuen Norm im EU-Recht für die Genehmigungen im Eisenbahnbetrieb, die sehr hohe Sicherheitsanforderungen auch an Regionalbahnstrecken stellte, unterbrochen werden. Diese Normierungen auf die ausschließlich im Regionalverkehr tätigen Deutschen Regionaleisenbahn GmbH zuzuschneiden, erwies sich im Folgenden für alle am Genehmigungsverfahren Beteiligten als große Hürde. Mit der Novellierung des Eisenbahngesetzes 2019 entfiel dann diese hohe Norm für Regionalbahnstrecken, zu der auch die Strecke von der Bundesgrenze über Seifhennersdorf nach Eibau gehört. Danach konnte der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH im letzten Jahr nunmehr die Betriebserlaubnis vom Freistaat Sachsen ausgereicht werden. Darin eingeschlossen ist auch die provisorische Haltlichtanlage für den Bahnübergang Nordstraße. In nächster Zeit wird dieser Bahnübergang sowie dem auf der Südstraße mit einer modernen Sicherungsanlage versehen werden.
Gerhard J. Curth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH unterstreicht noch einmal: „Am Beispiel der Bahnstrecke von Varnsdorf nach Seifhennersdorf zeigt sich, dass der grenzüberschreitende Bahnbetrieb immer noch mit hohen Hürden verbunden ist. Daher freuen wir uns umso mehr, dass die jahrelange Arbeit zur Wiederinbetriebsetzung nun von Erfolg gekrönt ist und die Fahrgäste Seifhennersdorf wieder per Bahn erreichen können.“
Ab Sonntag, den 11. Juni 2023 werden wieder täglich 10 Zugpaare des trilex auf der Linie L7 aus Zittau bzw. aus Liberec nach Seifhennersdorf und zurück verkehren. Die Fahrpläne sind gültig bis zum großen Jahresfahrplanwechsel am 09. Dezember 2023 und können auf der Homepage unter www.trilex.de/fahrplan/fahrplan-aenderungen/ abgerufen werden.
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