05.06.2024Gemeinsam für ein grenzenloses Europa – die Regionen verbinden und den Zugverkehr ausbauen
Europa wächst weiter zusammen – im grenzüberschreitenden Bahnverkehr gibt es jedoch noch einige Probleme. Der Ausbau der Bahnstrecken und die Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden Verkehre nach Osteuropa sind notwendig, um eine bessere Vernetzung der Regionen untereinander und wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen.
Um die Politik auf den Unterstützungsbedarf der EU bei der Lösung des Problems des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs aufmerksam zu machen, fand am 11. Mai 2024 eine grenzüberschreitende Sonderzugfahrt mit einem trilex-Desiro von Berlin ins Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien statt, die von der Berliner SPD und dem Verband der Deutschen Eisenbahn-Ingenieure (VDEI) organisiert worden war. Neben der SPD-Europaabgeordneten Gabriele Bischoff nahmen insgesamt weitere 75 Politiker aus Berlin und Warschau sowie Vertreter des VDEI, der Fahrgastverbände Pro Bahn und DBV an der Fahrt teil.
Einige der wichtigen Anliegen, die während der Zugfahrt analysiert und diskutiert wurden, sind u.a. die Unterstützung der EU bei der Förderung des grenzüberschreitenden Schienennahverkehrs und die Einbeziehung der Bahnverbindung Berlin–Cottbus–Görlitz–Liberec–Praha in das Trans-Europäische Ergänzungsnetz (TEN), so dass darüber zusätzliche Mittel zum Ausbau und zur Elektrifizierung der Bahnstrecken zur Verfügung gestellt werden.
Bei der Fahrt von Berlin über Cottbus und Görlitz nach Zgorzelec wurde der vorgesehene zweigleisige Ausbau der Strecke erörtert, der über Investitions-Fördermittel aus dem Kohleausstieg (InvKG) finanziert werden soll. Anschließend wurde der polnische Abschnitt von Zgorzelec zum polnisch-tschechischen Grenzbahnhof Zawidów befahren, der schon seit vielen Jahren nicht mehr im Schienenpersonennahverkehr bedient wird. Bei der Fortsetzung der Fahrt über die Bahnstrecken im nordböhmischen „Frydlanter Zipfel“ konnten sich die Teilnehmer einen eigenen Eindruck von der Region machen, die perspektivisch durch eine Neubaustrecke zwischen Berlin, Görlitz, Liberec und Prag angebunden werden soll. Dass dringender Handlungsbedarf in der Ertüchtigung des polnischen Streckenabschnittes zwischen Hrádek nad Nisou und Zittau besteht, wurde den Teilnehmern bei der Weiterfahrt von Liberec nach Varnsdorf deutlich, da dieser – im Gegensatz zu vielen westeuropäischen Hochgeschwindigkeitsstrecken – nur mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h befahren werden kann. Am derzeitigen Streckenendpunkt der Linie L7 im Bahnhof Seifhennersdorf wurden die Anstrengungen der Länderbahn bei der Wiederinbetriebnahme des Fahrbetriebes im vergangenen Jahr gewürdigt und Ansätze zur Weiterführung der Bahnlinie über die derzeit nicht befahrbare Gleisanlage nach Eibau und Ebersbach/Sa. diskutiert. Die Rückfahrt nach Berlin erfolgte entlang der ODEG-Strecke durch das Neißetal, wo die Bahntrasse teilweise auf polnischem Gebiet verläuft und im Transit insgesamt viermal die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Polen passiert.
„Die Förderung des grenzüberschreitenden Verkehrs ist uns ein sehr wichtiges Anliegen“, so Stephan Naue, Geschäftsführer der Länderbahn. „Aus diesem Grund unterstützen wir Initiativen, welche die Entwicklungspotenziale zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs in unserer Dreiländerregion aufzeigen. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Kollegen der Länderbahn CZ und unseren polnischen Partnern bei KD und dem Infrastrukturbetreiber PKP-PLK, welcher extra für diesen Zug eine Sondergenehmigung ausgestellt hat, wurde diese nicht alltägliche Sonderfahrt erst möglich.“
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